Layer Cake – Baumkuchen mit Muster

Immer wenn ich etwas Neues sehe, muss ich das ja unbedingt probieren. Ob es nun etwas zum Essen oder zum Ausprobieren ist. Schon seit längerem habe ich immer mal wieder auf Facebook diese wunderbaren „Layer Cakes“ hier und da auf ausländischen Seiten gesehen. Baumkuchen backe ich ja schon seit Jahren. Damit habe ich also Erfahrung. Aber mit Mustern im Kuchen, das ist absolutes Neuland für mich. Denn wie soll man bitte schön ein Muster in einen Kuchen bringen? Anleitungen gibt es da sehr wenige, denn niemand will da so wirklich sein Geheimnis verraten. Kann ich auch verstehen. Manche verdienen mit den Anleitungen sogar Geld. Beim Stöbern im Netz hatte ich dann auf einem englisch sprachigen Blog einen Bericht über einen Laden in Indonesien gefunden, der diese Kuchen professionell herstellt. Bei House of Annie könnt ihr den Bericht nachlesen. Auf den Fotos dort und auch auf dem eingebetteten Video kann man sehr gut erkennen, wie man die einzelnen Lagen (Layer) schneiden, legen und zusammenfügen muss.

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Mich kribbelte es  danach tagelang in den Fingern. Ich wusste genau, das Backen wird lange dauern. Und trotzdem hatte ich mich einen Abend doch um 20 Uhr noch durchgerungen, nachdem ich schon den ganzen Tag darüber nachgedacht hatte. Beim Einkaufen am nachmittag hatte ich vorsorglich schon eine Dose Milchmädchen gekauft. Wofür man die braucht und warum ich sie dann doch fast gar nicht genutzt habe, erfahrt ihr weiter unten.

Fest stand schon gleich am Anfang, dass ich eigentlich nicht die richtigen Backformen dafür habe. Eigentlich benötigt man gerade geschnittene, eckige Formen. Die gängigen Kastenformen hier in Deutschland sind aber konisch geschnitten. Also musste ich von vornherein mit recht viel Verschnitt rechnen. Hab ich nicht so gerne, aber ich wollte es ja unbedingt einmal ausprobieren. Also hab ich mir zwei kleine Kastenbackformen rausgesucht. Eine, um den endgültigen Kuchen zu „formen“ und einen, um dien bunten Schichten zu backen.

Nun ging es noch an die Farbwahl. Ich wollte nicht schon wieder einen Regenbogenkuchen machen. Daher hab ich mal schnell den Ehemann gefragt, der nämlich mit seiner Figurenmalerei deutlich mehr Ahnung von Farbkonzepten und so hat wie ich. Klar, auf grün, blau und gelb hätte man auch selber kommen können. Aber wenn man eben alle Farben zur Auswahl hat, ist es immer schön, wenn jemand einfach mal den Ton angibt. Ich kann mich doch nicht entscheiden…

Ob das Ganze nun etwas werden würde, ich hatte keine Ahnung. Ich habe einfach drauf los gebacken und gehofft, das am Ende irgendwas bei herauskommt.

Zuerst hatte ich meine Teigportionen eingeteilt. Einmal sechs große Löffel für die Lagen oben und unten ohne Farbe. Und dann fünf Teile für die Farben. In meiner etwas größeren Backform habe ich dann die ersten drei Lagen, die später unten sein sollten, gebacken.

Dann habe ich abwechselnd die bunten Lagen in meiner kleinen Form gebacken. Jede Schicht hat dabei gut zehn Minuten im Backofen gebacken. Als das Bunte fertig war, konnte ich natürlich wieder nicht warten. Ich bin so ungeduldig, ich musste sofort anschneiden und sehen, ob die Lagen schön geworden waren. Ja, waren sie.

Wer mir auf Instagram folgt, kann sich die Fotos von dem Abend anschauen. Die Lagen waren perfekt. Nun kam allerdings das Schneiden und Legen. Ich also vorsichtig Quadrate geschnitten. Natürlich nicht mit dem Lineal, ich bin ja ungeduldig, es muss schnell gehen. Schließlich probiere ich etwas Neues aus…

Dann mussten diese in Dreiecke geschnitten werden und auf die drei Lagen farblosen Kuchen gelegt werden. Vorher hatte ich den Boden mit Milchmädchen besprenkelt, denn das soll die einzelnen, bereits schon fertig gebackenen Schichten zusammenkleben.

Ich hatte natürlich viel zu wenig Kuchen für meine etwas größere Form. Also blieb am Rand was frei. Und da ich in meinem Enthusiasmus vergessen habe den ganzen restlichen Kuchen mit Milchmädchen Kondensmilch zu kleben, sind mir beim späteren Backen auch hässliche Lücken entstanden. Das sieht man natürlich auf den Fotos nicht. Denn es war nur eine Seite am Kuchen. Aber das sorgte wieder für mehr Verschnitt. Ausserdem drohten bei jedem Schneiden die bunten Dreiecke auseinander zufallen.

Nach dem Legen des Musters sollte man alles gut andrücken. Hab ich dann auch nicht gemacht. Was wiederum für Lücken gesorgt hatte. Hätte ich mal die kleine Form für den endgültigen Kuchen genommen… Aber da musste ich dann durch. 22:30 Uhr…

Ich hatte noch für ca. drei Lagen Kuchenteig ohne Farbe. Da die nun bunte Schicht nicht abschließend und mit vielen Lücken in der Form lag, könnt ihr euch denken, was mit dem Teig passiert ist, nachdem ich ihn obenauf verteilt hatte. Klar, im Ofen dann total verlaufen. Er füllte alle Ritzen und lief an der Seite herunter, wo ich keinen bunten Kuchen mehr hatte um die Form ganz auszufüllen. Deswegen seht ihr auch auf den Fotos, dass die obere Schicht deutlich dünner ist als die unten. Ebenso hatte ich nicht daran gedacht, dass ich weiter oben aufgrund der konischen Form ja auch eigentlich mehr Teig benötigt hätte. Ach was solls. Augen zu und durch!

Es war irgendwas mit kurz nach elf, als ich den Ofen das letzte Mal öffnete und den fertigen Kuchen herausholte. Eigentlich müsste er jetzt abkühlen, bevor ich ihn anschneide…. Ach, egal. Fünf Minuten müssen reichen zum Abkühlen. Und zack, eine Scheibe zum Test abgeschnitten. (Auch dieses Bild könnt ihr auf Instagram bewundern) Und: Jubel!!!!! Der halbe Kuchen sah sehr gut und ohne Lücken aus. Den hatte ich dann den nächsten Tag aber erst angeschnitten. Und das Ergebnis könnt ihr nun hier bewundern.

Und weil ich ja nicht so bin, möchte ich mit euch meine Anleitung teilen. Eure Erfahrungen müsst ihr selbst machen. Aber es wird sicherlich nicht das letzte Mal gewesen sein, dass ich so einen Kuchen gebacken habe. Nächsten mal mache ich nur mehr Teig und ich werde mir noch rechteckige und gerade Kuchenformen besorgen. Irgendwann.

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Ich hoffe ich konnte euch einen guten Einblick gewähren. Sehr aufwändig ist er auf jeden Fall. Aber ein echter Hingucker auf der Dessert- oder Kuchentafel allemal!

vorschau

 

 

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Ilona Mura

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WOW! Ich habe letzte Woche selbst das erste mal Baumkuchen gemacht und dachte, das ist schon aufwendig. Aber wenn ich dein Rezept lese, war das ja nix dagegen :o) Sieht auf jeden Fall supergenial aus.

Liebe Grüße,
Daniela

Wahnsinn. Das ist wirklich ein echter Hingucker! Und ich denke obwohl es so lange dauert, lohnt es sich hinterher vor dem fertigen Ergebnis zu stehen und es bewundern zu können! Da kannst du ja wirklich stolz auf dich sein, dass du das (so spät abends) gemeistert hast! 🙂 Beim nächsten Mal wird es dann bestimmt auch schneller gehen und du wirst die Kondensmilch zum kleben nicht vergessen! 😉
Danke für die Anleitung. Ich werde es mir vornehmen mal nachzumachen! 🙂
LG Alexandra

Liebe Zuckerfreunde, erst einmal lieben Dank für die Nominierung! Ich wurde in der Vergangenheit schon so oft nominiert, dass ich leider nicht mehr die Zeit dazu finde alles zu beantworten und vor allem, neu zu nominieren. Ich habe in den nächsten Tagen wenig Zeit und versuche demnächst wenigstens eure Fragen zu beantworten und dann auf der „Über Mich“ Seite zu veröffentlichen. Seid mir bitte nicht böse, wenn ich nicht neu nominieren kann.

Wow, der Kuchen sieht echt richtig, richtig klasse aus!
Rainbow-Layer-Cakes faszinieren mich ohnehin schon immer – aber dieser hier ist wirklich nochmal ganz besonders schön, aufgrund der Farbzusammenstellung und der feinen Streifen! Hut ab für all die Mühe, die Du Dir damit gemacht hast – aber es hat sich ja auch wirklich gelohnt!

LG, Regina

So viel Mühe…um zum Schluss würde es bei mir zu Hause keiner essen wollen, weil es ja „viel zu schön zum verstoffwechseln“ ist 😉
Aber einen ganz großes Respekt an dich! Es ist wirklich sehr schön geworden.

Liebe Ilona,
das Rezept hat mich grade so begeistert (ich habe noch nie irgendwo etwas derartiges gesehen), dass ich jetzt (21 Uhr =D) sofort loslegen muss und nachbacken. Zum Glück kann ich morgen ausschlafen. Ich berichte dann mal, ob es mir gelungen ist. Die Kondensmilch werde ich durch Sahne ersetzen, mal schauen ob das auch hält.
Liebste Grüße aus Maxis Küche =)

Liebe Ilona,

hat wunderbar geklappt =).

Habe in den Tiefen meiner Küche dann doch noch Kaffeesahne zum Kleben gefunden (hat den Kuchen noch etwas saftiger gemacht). Hatte einen rechteckigen Kuchenrahmen, also nicht so viel Verschnitt. Ich werde noch ein Foto davon bei Insta hochladen, dann tagge ich dich.

Der Layer Cake wird aber wahrscheinlich das nächste Mal erst in der Adventszeit gemacht. Irgendwie ist das für mich trotzdem noch ein Baumkuchen und das passt in meiner Welt nicht so richtig zu Sommer / Herbst (oder was auch immer das grade für eine Jahreszeit sein möchte…). Meine üblichen „Kuchenopfer“ waren trotzdem alle völlig begeistert ;).

Danke für das Rezept und liebste Grüße =)

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